Über uns

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Nachhaltigkeit

Das Musiktheater im Revier (MiR) zählt seit seiner Eröffnung 1959 zu den visionärsten und schönsten Theaterbauten Deutschlands. Mit seinen 300 Mitarbeiter*innen bietet das MiR über 300 Veranstaltungen pro Jahr an und ist über die Stadtgrenzen bekannt für die abwechslungsreiche Mischung aus Oper, Operette, Tanz, Musical, Konzert und Puppenspiel. Diese Programmatik, die neben starken Ästhetiken und außergewöhnlichen Konzepten stets auch einen gesellschaftspolitischen Anspruch beinhaltet, hat das MiR zum Markenzeichen für innovatives Musiktheater gemacht.

Der bewusste Umgang mit allen Ressourcen und Nachhaltiges Handeln sind zentrale Anliegen des MiR, bei denen soziale, ökologische und ökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Gerade die ökologischen Aspekte geraten dabei zunehmend in den Fokus. Wichtiger Baustein für die nachhaltige Ausrichtung des MiR bildet die konsequente Einbindung aller Mitarbeiter*innen. Der Schutz unserer Umwelt und unseres Klimas soll bei allen Aktivitäten konsequent betrachtet und verbessert werden. Voraussetzung ist dabei die Stärkung eines verantwortungsbewussten Handelns aller Beteiligten. Den Umweltleitlinien des MiR zufolge, gehört der nachhaltige und schonende Umgang mit Energie, Wasser und anderen natürlichen Ressourcen maßgeblich zur unternehmerischen Verantwortung.

Nachhaltigkeit am Musiktheater im Revier
Lesen Sie bitte auch das Interview zum Thema Nachhaltigkeit in der Zeitschrift „Theatermanagement aktuell“.
Tobias Werner, MiR-Geschäftsführer: „Wir werden zukünftig nicht nur danach beurteilt, was wir produzieren, sondern vor allem auch wie.“

Ökoprofit

Das MiR hat im Jahr 2020 erfolgreich an Ökoprofit teilgenommen und damit den Grundstein eines systematischen Umweltmanagements gelegt. Während der einjährigen Projektlaufzeit konnte das Musiktheater im Revier viele Maßnahmen umsetzen, die zu einer rechnerischen CO₂-Einsparung von 88 t pro Jahr führen.

CO₂-Bilanz

Als einer der ersten Opernhäuser in Deutschland hat das MiR mit Unterstützung der gemeinnützigen britischen Organisation Julie’s Bicycle für die Spielzeit 20019/20 eine CO₂-Bilanz erstellt. Hierfür wurden umfangreiche Daten für die Bereiche Energie, Wasser, Abfall sowie Reisetätigkeiten des Publikums, der Gastkünstler*innen und des eigenen Personals ermittelt und analysiert. Die CO₂-Bilanz soll dazu dienen, sich einen Überblick über Emissionsquellen zu verschaffen und diese zukünftig systematisch und möglichst vollständig zu bewerten. So wird erkennbar, an welchen Stellen besonderer Handlungsbedarf besteht und auch, wo bereits kleine Änderungen große Wirkung entfalten können. Darauf aufbauend werden die Ziele des strategischen Umweltmanagements am MiR definiert. Inzwischen hat das MiR eine dritte CO₂-Bilanz erstellt und veröffentlicht. Für die Spielzeit 2021/22 lag der CO2-Fußabdruck bei 2.265 t CO2e. Erstmalig konnten jetzt Daten für eine vollständige Spielzeit ohne Einschränkung des Spielbetriebs erfasst werden.

Der Bereich Energie nahm mit 50% den größten Anteil am Verbrauch ein, gefolgt von der Mitarbeitendenmobilität (33%) und dem Publikumsverkehr (18%). Die Datenqualität konnte in den vergangenen drei Jahren erheblich verbessert und standardisiert werden.

Die Bilanz wurde auf Grundlage des Greenhouse Gas Protokolls erstellt, einem internationalen Standard zur Berechnung unternehmensbezogener Treibhausgas-emissionen. Dabei wurden die Auswirkungen in den sogenannten Scopes 1, 2 und 3 abgebildet:

○ Scope 1: alle direkten Treibhausgasemissionen aus dem Energieverbrauch
○ Scope 2: indirekte Treibhausgasemissionen aus dem Verbrauch von eingekauftem Strom, Wärme oder Dampf
○ Scope 3: andere indirekte Emissionen, insbesondere Geschäftsreisen, Abfall, Wasser und Publikumsverkehr.

Eingekaufte Waren und Dienstleistungen (Bestandteil von Scope 3) werden derzeit noch nicht erfasst.

Erste Erfolge aus den Bemühungen um eine Reduzierung der CO₂-Emissionen sind bereits erkennbar. So konnte durch eine Umstellung des Abfallmanagements sowohl die Recyclingquote deutlich erhöht als auch die Entsorgungskosten deutlich gesenkt werden. Auch die vollständige Umstellung der Heizung von fossiler Gas-Energie auf Fernwärme hat zu einer deutlichen Verbesserung der CO₂-Werte für den Bereich „Energie“ geführt. Zusätzlich konnte der Energieverbrauch durch gezielte Einsparmaßnahmen signifikant reduziert werden.

Das MiR setzt sich seit mehreren Jahren intensiv mit seinen Emissionsdaten auseinander. Seitdem konnte das MiR verschiedene Häuser mit den bestehenden Erfahrungen unterstützen. Die Vernetzung und ein Wissensaustausch sind wesentlicher Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie des MiR.

CO₂ - Emission MiR - Stand 2022.23 in CO₂-Äquivalenten (CO₂e)
BereichCO₂-Emission
Bereich:
Energie
CO₂-Emission:
1101
Bereich:
Wasser und Abwasser
CO₂-Emission:
5
Bereich:
Abfall
CO₂-Emission:
2
Bereich:
Geschäftsreisen
CO₂-Emission:
747
Bereich:
Publikumsverkehr
CO₂-Emission:
407
Bereich:
Fuhrpark
CO₂-Emission:
3
Bereich:
SUMME
CO₂-Emission:
2265
Nachhaltigkeit-Grafik-420d1d
Die Berechnung erfolgte mit dem Creative Green Tool von Julie’s Bicycle.

Netzwerke

Neben den eigenen Aktivitäten zur Verstärkung nachhaltigen Handelns spielt die Vernetzung mit weiteren Akteuren eine wichtige Rolle. Das MiR ist Gründungsmitglied der KlimART*isten, einer Gruppe aus Institutionen und Einzelpersonen der Gelsenkirchener Kunst-, Kultur- und Kreativszene, die in Gelsenkirchen und im Ruhrgebiet Fragen des Klimawandels und der Nachhaltigkeit zukunftweisend thematisieren. Die KlimART*isten sind entstanden aus dem europäischen Städtenetzwerk C-Change. Arts and culture leading climate action in cities, bei dem die Stadt Gelsenkirchen Mitglied ist.

Seit 2021 ist das MiR Partner des Aktionsnetzwerks Nachhaltigkeit und dort unter anderem Teil der Klimawerkstatt Kultur. Das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit ist eine spartenübergreifende Anlaufstelle für das Thema Betriebsökologie im Bereich Kultur und Medien. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien werden Pilotprojekte initiiert, begleitet, dokumentiert und kommuniziert.

Die Musiker*innen der Neuen Philharmonie Westfalen sind aktiv bei Orchester des Wandels e.V.. Ziel des Vereins ist es, als Musiker*innen für den Klima- und Naturschutz aktiv zu werden und sich in außergewöhnlichen Konzertformaten mit der Klimakrise auseinanderzusetzen.